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Außeninstallation: in Zellleim getränkte
Leinenstreifen werden um die Baumstämme gewickelt; Pflegen, Schützen
und Heilen werden bewusst. Inneninstallation: die getrockneten, der Länge nach aufgeschnittenen leeren, weißen Hüllen, die Konturen der Baumstämme bewahrt haben, wurden zu einer hängenden Installation im Raum; jede Hülle birgt kleine Teile der Baumrinde an der Innenseite, die Berührung mit dem Baum ist so dokumentiert. |
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Pressestimmen
Galerie am Straßenrand
"Spuren der Berührung" - Tina Schwichtenberg verpackt Linden an der Travemünder Allee Weiße Leintücher umhüllen die Linden an der Travemünder Allee. Eine Frau mit orange-roter Sicherheitsweste umwickelt immer neue Bäume. "Sind die Linden krank?" Einige Passanten sind besorgt. Aber Tina Schwichtenberg kann die Lübecker beruhigen: Den Straßenbäumen geht es gut, die Verpackungsaktion ist Kunst. Auf Höhe der Geschwister-Prenski-Schule erwartet die Lübecker bis zum 26. August ein ungewohnter Anblick. In Streifen gerissene alte Tisch- und Bettwäsche wird in Leim getränkt und um die Stämme gewickelte. Von frühmorgens bis abends kann Tina Schwichtenberg bei ihrer Arbeit beobachtet werden. "Allein für die alte Eiche habe ich vier Stunden gebraucht", erzählt die gebürtige Kielerin. Die Ausstellung "Spuren der Berührung" ist ein Projekt, das in internationalem Kontext steht. Nach Kyoto anläßlich der Weltklimakonferenz 1997 und einem Aufenthalt in China 1998 ist die Hansestadt Lübeck die nächste Station des modernen Kunstprojektes im öffentlichen Raum. Die Schleswig-Holsteinerin fühlt sich Lübeck auf besondere Weise verbunden: Mit dem Kunstwerk "Round-Table", das seinen Platz vor der Lübecker Jugendherberge am Gertrudenkirchhof gefunden hat, gewann Tina Schwichtenberg 1997 den Preis für Toleranz des Kulturforums Burgkloster. Damals geschlossene Kontakte zu Ingaburgh Klatt, Leiterin des Kulturforums Burgkloster, und Dr. Ada Kadelbach, Leiterin des Bereichs Kunst und Kultur der Hansestadt, veranlassten die Künstlerin, mit ihrem Projekt an die Trave zu kommen. "Gerade vor dem Hintergrund unserer historischen Stadt erzeugen die modernen Akzente dieses Kunstprojektes eine außergewöhnliche Spannung," sagt Kadelbach. Die Ausstellung ist zweigeteilt: Am Dienstag, 17. Juli, um 11 Uhr übergibt Tina Schwichtenberg die "Installation im Außenraum" der Öffentlichkeit. Vom 13. September bis zum 15. Oktober ist dann die "Installation im Innenraum" im Foyer der Geschwister-Prenski-Schule zu bewundern. Dort hängen die getrockneten Baum-Hüllen - Anfassen erlaubt. Die in Berlin lebende Künstlerin möchte mit den "Spuren der Berührung" auf die Verletzlichkeit und die Verletztheit der Natur hinweisen. Im Spätsommer wird Tina Schwichtenberg Baumstämme in Lissabon verkleiden. Nächstes Ziel: "In Südamerika zu arbeiten, das ist ein großer Traum von mir". Katharina Schröder, Lübecker
Nachrichten, 06.07.2001 |
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